Politik

POLITIKPOSITIONEN DES DFV e.V. ZUR WEITERENTWICKLUNG DES GESUNDHEITSWESENS

  1. Gesundheitspolitik für die Menschen! Wertschätzung des Arztberufes!Die Rationierung durch Budgets erfolgt zulasten unserer Patienten. Das können wir nicht länger hinnehmen! Stattdessen brauchen wir mehr Vertrauen in die Verantwortung der Ärzte. Die Mißtrauenskultur muss endlich ein Ende haben! Im Vordergrund muss auch in Zukunft das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten stehen.Wir fordern daher dringend ein Ende der Budgetierung, der Planwirtschaft und Bürokratur. Außerdem muss die konsequente Umsetzung des Grundsatzes „ambulant vor stationär“ weiter gelten, damit unseren Patienten eine wohnortnahe Versorgung zuteil wird.
  2. Sicherstellung der regionalen Versorgung!Die über Jahrzehnte gewachsenen, regionalen Versorgungsstrukturen zur nachhaltigen Verbesserung der fachärztlichen Versorgung der Bürger müssen erhalten und ausgebaut werden. Nur so ist die Sicherstellung einer bewährten und an lokale Bedürfnisse angepassten Versorgung möglich.
  3. Spitzenleistung hat ihren Preis!Man kann nicht auf der einen Seite die Vorzüge des deutschen Krankenversorgungssystems loben und gleichzeitig die Finanzierungsbasis zerstören. Die Motivation zigtausender von fachärztlichen Spitzenmedizinern geht mit dem Preisverfall zugrunde. Das öffnet der Abwanderung der in Deutschland so dringend benötigten Fachkräfte ins Ausland Tür und Tor.Wir fordern Preise für fachärztliche Leistungen, die der Verantwortung und Qualität unserer Leistungen gerecht wird.
  4. Förderung von SondersprechstundenBisher erhalten die Praxen nur dann eine Zusatzvergütung für Tätigkeiten außerhalb der Kernzeiten, wenn sie für Notfälle tätig werden. Diese ist zudem auch noch budgetiert. Wenn Sprechstunden zB am Wochenende und eine Entlastung von Rettungsstellen gewünscht werden, muss der Mehraufwand auch unbudgetiert vergütet werden.
  5. Sicherung der ambulanten Versorgung kostet Geld!Wir sichern eine flächendeckende, wohnortnahe fachärztliche Versorgung im Kollektiv- vertrag. Wir wehren uns gegen eine zentralisierte Gesundheitspolitik, die die Kassenärztlichen Vereinigungen als Selbstverwaltung der Ärzte abschafft, um damit mit dem Sicherstellungsauftrag noch mehr Macht in die Hände der Krankenkassen zu legen! Wir brauchen Sicherheit durch feste, angemessene Preise.
  1. Begrenzung der ausufernden Bürokratie!Im Gesundheitswesen folgt eine Reform der anderen – und jede Reform brachte nur neue Bürokratie und Unruhe. Wir fordern: Weniger Bürokratie – mehr Zeit für unsere Patienten! Das Primat der Medizin muss wieder zum bestimmenden Faktor in der Gesundheitspolitik werden.
  2. Fachärzte leisten Grundversorgung!Der Entwurf eines Gesetzes für schnellere Termine und bessere Versorgung (Termin- Service- und Versorgungsgesetz – TSVG) ist ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings sind die politische Sichtweise und die Auffassung des Leistungsangebotes offensichtlich von der Patientenperspektive geprägt. Denn wenn man seitens des Gesetzgebers dem Konsum von medizinischen Leistungen Vorschub leisten will, dann ist die Budgetierung nicht zu halten.
  3. Kein „Reinregulieren“ in Praxisabläufe! Keine Zusammenlegung von Telefonnummern!Die Terminvergabe in der eigenen Praxis ist ein wesentliches Element ärztlicher Freiberuflichkeit. Sie sichert eine hochwertige und effektive Patientenbehandlung nach Dringlichkeit und Behandlungsanlass. Praxisfremde Dritte kennen weder die Ressourcen der einzelnen Praxis, noch das kurz- bis mittelfristig verfügbare Leistungsspektrum samt den notwendigen Praxisabläufen.Die Zusammenlegung der Telefonnummern der Telefonie mit der bundeseinheitlichen Notdienstnummer 116/117 wird zu einer erschwerten und verzögerten Hilfe bei Notfällen führen, ganz einfach durch Überlastung der Telefonleitungen. Dies gilt auch für die Zusammenlegung mit der Notfallzentrale 112.
  4. Wertschätzung des Arztberufes! Keine Heuschrecken in der ambulanten Versorgung!Die fachärztliche Versorgung muss in Hand freiberuflicher, selbständiger Ärzte bleiben! Nur das sichert die hohe Leistungsfähigkeit. Kapitalgesellschaften und Konzerne beuten das System im Interesse Ihrer shareholder ohne Rücksicht auf die Interessen der Patienten aus
  5. Komplette Entfristung der Telematik-Infrastruktur!Die geplante Verlängerung der Anbindungsfrist für Praxen an die Telematikinfrastruktur (TI) reicht nicht aus. Nötig ist eine komplette Entfristung.Nicht die Ärzteschaft verzögert den Rollout, sondern die Industrie. Die vom Gesetzgeber vorgesehenen finanziellen Sanktionen für einen nicht erfolgten Anschluss an die TI bis zum 30. Juni 2019 müssen ausgesetzt werden, wenn der Vertragsarzt oder Vertragspsychotherapeut bereits vor dem 1. Januar 2019 die notwendigen IT-Komponenten wie Konnektor und Kartenterminal bestellt hat. Mit finanziellen Sanktionen sollte der Industrie gedroht werden. Ärzte haben keinen Einfluss darauf, welche und wie viele Geräte ver- fügbar sind.
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